Eine Infektion mit Rotaviren ist die häufigste Ursache für schweren (Brech-)Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern. Die meisten erholen sich. Bei einigen kann aber durch den großen Flüssigkeitsverlust ein Krankenhaus-Aufenthalt nötig werden. [1]
Die Impfung senkt das Risiko Ihres Babys, an einem schweren (Brech-)Durchfall zu erkranken, um rund 40 % im Vergleich zu nicht geimpften Babys. [2]
Das Risiko, an einem schweren (Brech-)Durchfall durch Rotaviren zu erkranken, ist bei geimpften Babys um 85 % geringer als bei nicht geimpften. [2]
Geimpfte Kinder erkranken seltener an schweren (Brech-)Durchfällen als nicht geimpfte. [2]
Grafik: Die Grafik vergleicht die Häufigkeit von (Brech-)Durchfall bei geimpften und nicht geimpften Kindern.
Rote Zahlen: Geimpfte Kinder erkranken wesentlich seltener an schweren (Brech-)Durchfällen durch Rotaviren als nicht geimpfte.
Türkise Zahlen: Geimpfte Kinder erkranken allgemein seltener an schweren (Brech-)Durchfällen als nicht geimpfte.
Aktuelle Übersichtsstudien zeigen, dass es durch die Impfung vermutlich nicht häufiger zu einem Darmverschluss kommt, als ohne Impfung. [2]
Möglicherweise gibt es ein leicht erhöhtes Risiko für einen Darmverschluss. Dieses lässt sich durch aktuelle Übersichtsstudien nicht eindeutig nachweisen.[1]
Grafik: Jeder graue Punkt steht für ein Kind. Insgesamt sind es 1000 Punkte = Kinder. Von diesen erleidet ein nicht geimpftes (= türkiser Punkt) und ein geimpftes Kind (= roter Punkt) einen Darmverschluss.
Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen zählen zu den häufigen und gelegentlichen Impfreaktionen und zeigen, dass das Immunsystem gut auf die Impfung reagiert. Ebenso Reizbarkeit und Hautentzündungen (=Dermatitis) [4].
Es sind keine Zusatzstoffe, wie Formaldehyd, Antibiotika oder Quecksilber im Impfstoff enthalten. [4]
Schwere Nebenwirkungen und Impfschäden sind sehr selten. Sie sind deshalb durch Studien mit begrenzter Teilnehmerzahl schwer nachweisbar. Das macht es so wichtig Verdachtsfälle zu melden. Diese werden europaweit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) gesammelt und geprüft. So können auch seltene, schwere Nebenwirkungen erkannt und nachgewiesen werden.
In Österreich sammelt das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) alle Verdachtsfälle. Ein Verdacht kann direkt über die*den Impfärzt*in gemeldet werden. Oder online beim BASG über das Meldeformular „Nebenwirkung Patientenmeldung Human (F_I432)“ aus (Stand 2021).
Im kostenfreien Kinder – Impfprogramm der 0-15 jährigen gab es zwischen 2010 und 2019 keinen anerkannten Impfschaden durch die Rotavirus–Impfung.
Generell liegt bei Kinderimpfungen die Wahrscheinlichkeit für einen bleibenden Schaden durch eine einzelne Impfdosis ungefähr bei 1:1 Million.
Die Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf 8,5 Millionen verimpfte Impfdosen im kostenfreien Kinderimpf – Programm zwischen 2010 bis 2019. In diesem Zeitraum gab es insgesamt neun anerkannte Impfschäden. Nicht mit eingerechnet sind alle Impfungen außerhalb des Programms. Das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Impfschaden noch geringer sein kann. [3]
Quellen
1 Robert Koch Institut (RKI), FAQs Rotaviren (2013)
2 Soares-Weiser, et al. (2019): Vaccines for preventing rotavirus diarrhoea: vaccines in use. In: The Cochrane database of systematic reviews 3, CD008521
3 Sozialministerium Österreich, Impfplan 2021, Seite 146 ff (2021)
4 Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), Produktinformation Rotarix (2020)